Aufgeregtes Wedeln mit dem Zeigefinger in Richtung des bunten Vogels und schon weiß die Mutter, warum ihr kleines Kind so aus dem Häuschen ist. Seine Hände benutzt es wahrscheinlich auch noch zum Reden, wenn es erwachsen ist. Schließlich sind Gesten furchtbar praktisch, um Worten den Nachdruck und die Emotion zu verleihen, die ihnen manchmal fehlt.

Gebärdenunterstützte Kommunikation

Gebärdenunterstützte Kommunikation (GuK) kommt im Umgang mit Menschen mit verzögertem Spracherwerb (etwa Down-Syndrom-Patienten) zum Einsatz. © shutterstock.com / Denis Kuvaev

Das macht sich auch die gebärdenunterstützte Kommunikation (GuK) zunutze, die im Umgang mit Menschen mit verzögertem Spracherwerb zum Einsatz kommt. Besonders bei Kindern, die vom Down-Syndrom betroffen sind, wird diese Methode gern angewandt. Aber auch Kinder mit anders verursachten Sprachentwicklungsverzögerungen (wie beispielsweise eine vorübergehende Hörstörung), profitieren von dieser Art der Kommunikation.

Wie funktioniert GuK?

Mit leicht zu merkenden Handzeichen werden die Wörter, die für den Inhalt besonders wichtig sind, hervorgehoben. Den Kindern fällt dadurch das Verständnis leichter. Die Gesten lernen sie nach und nach einfach mit. So soll die Scheu vor der Verständigung genommen werden, denn Gebärden sind einfacher als Sprechen.

So besonders kommt Ihnen das gar nicht vor? Kein Wunder, schließlich wird auch mit nicht-behinderten Kindern unbewusst so gesprochen. Durch kleine Gesten, wie das Winken zum Abschied, kann die Sprache anschaulicher und verständlicher gestaltet werden. Diese Grundidee wird bei der GuK bewusst eingesetzt und ausgebaut.

Nicht nur erwachsene Bezugspersonen, sondern auch Kinder im persönlichen Umfeld (Geschwister oder die Kindergartengruppe) können die GuK nutzen, um sich besser mit behinderten Kindern verständigen zu können. Durch Sing- und Sprechspiele können die Gesten gezielt und doch ganz einfach von ihnen erlernt werden.

Wie kann ich GuK lernen?

Um das System der Handzeichen, die für die GuK verwendet werden, zu erlernen, gibt es spezielles Arbeitsmaterial, zum Beispiel vom Deutschen Down-Syndrom-Infocenter: Mit Wort- und Bilderkarten (sowohl digitale als auch ‚echte‘ Karten) wird vermittelt, welche Gebärde zu welcher Wortbedeutung gehört.

Dennoch ist GuK keine Gebärdensprache und sollte auch nicht so verwendet werden! Vergessen Sie nicht, dass sie nur unterstützend sein soll und nicht das Sprechen ersetzt.

Haben Sie GuK bereits verwendet? Hinterlassen Sie uns doch einen Kommentar mit Ihren Erfahrungen.