Wer in Deutschland Logopädie studieren möchte, hat bisher nicht viel Auswahl, da sie hierzulande noch vorwiegend Ausbildungsfach ist. Zwar bieten immer mehr Logopädieschulen in Kooperation mit Hochschulen Modellstudiengänge an, welche Ausbildung und wissenschaftliches Studium kombinieren, jedoch verlängern sich die Ausbildungszeiten dadurch enorm.
“Die Ausbildung aller Logopädinnen und Logopäden muss zügig an den Hochschulen angesiedelt, entsprechende Studiengänge müssen erhalten bleiben und neue aufgebaut werden”, fordert Dietlinde Schrey-Dern, die Präsidentin des Deutschen Bundesverbandes für Logopädie e.V. (dbl). Ihre Auffassung wird unterstützt durch die Evaluation der Modellstudiengänge in Pflege- und Gesundheitsberufen, die das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen am 29. Mai in Berlin vorstellte.
Im Moment zieht es angehende Logopädinnen und Logopäden häufig zum Studium ins Ausland, weil das Angebot in Deutschland ihnen nicht ausreicht. Kein Wunder: „Die Akademisierung von Pflege- und Gesundheitsberufen ist eine fachlich-inhaltliche Antwort auf die immer komplexer werdenden Anforderungen eines zukunftsweisenden Gesundheitssystems“, so Schrey-Dern weiter, „Die Sicherstellung der Patientenversorgung auch im Sinne evidenzbasierter Versorgung erfordert eine entsprechende Qualifikation aller Behandlerinnen und Behandler.“
In Zukunft also engere Zusammenarbeit von Wissenschaft und therapeutischer Praxis? Die Zeichen stehen gut. Hier geht es zur vollständigen Stellungnahme des dbl.