Wer Logopäde werden will, muss bei der Bewerbung an der (Hoch-)Schule normalerweise auch ein phoniatrisches Gutachten vorlegen. Das gilt übrigens auch für andere Fächer, wie z. B. Lehramtsstudiengänge. Es kann bei einem Phoniater oder HNO-Arzt ausgestellt werden.

Den Kern der Untersuchung bildet der Stimmlippenbefund, wo mithilfe einer indirekten Laryngoskopie der Kehlkopf und die Stimmlippen begutachtet werden. So kann beurteilt werden, ob deine Stimmlippen gerötet sind, Knötchen haben oder den Kehlkopf nicht richtig verschließen. Dabei musst du einige Male in verschiedenen Tonlagen „Hiiiiii“ sagen oder einen Ton halten. Beim stroboskopischen Befund werden deine Stimmlippen zusätzlich mit einem regelrechten Blitzlichtgewitter beleuchtet, um die Bewegungen in Zeitlupe sehen zu können (das funktioniert so wie das Stroboskop in der Disco). Zugegeben, die Laryngoskopie zeichnet sich nicht gerade durch ihren Wohlfühlfaktor aus, ist aber auch nichts, wovor man sich fürchten muss.

Oft sind auch ein Hörtest und ein auditiver Befund der Stimme (wie belastbar ist sie und wie klingt sie?) Bestandteil des phoniatrischen Gutachtens. Insgesamt brauchst du vor den Untersuchungen keine Angst haben. Wer keine größeren Probleme mit der Stimme hat, dürfte dabei auch nicht schlecht abschneiden.