MFT ist die Abkürzung für myofunktionelle Therapie. Jemand, der eine solche Therapie benötigt, leidet unter Störungen der Mundmuskulatur. Zum einen ist die Muskelspannung erhöht oder verringert, zum anderen laufen die Bewegungen falsch ab. Dadurch kommt es zu verschiedenen Beeinträchtigungen: Die Zunge liegt in Ruhe falsch, der Schluckvorgang wird nicht richtig ausgeführt und Sprachlaute werden falsch ausgesprochen.

Ein falsches Schluckverhalten kann weitreichende Konsequenzen nach sich ziehen. So können Fehlstellungen von Kiefer und Zähnen entstehen, die aufgrund von verspannten Muskeln und Abnutzungserscheinungen zu Schmerzen im Gesicht und Nacken führen können. Wird die Mundmuskulatur nicht trainiert, kommt es außerdem vor, dass nach einer Zahnregulierung ein Rückfall stattfinden kann.
Die Muskeln im Mund können gestört sein, wenn der Säugling nicht ausreichend gestillt wurde oder am Daumen gelutscht hat. Bei älteren Kindern kann Nägelkauen die Ursache sein. Durch eine chronische Sinusitis, Polypen oder andere Erkrankungen, die zu einer behinderten Nasenatmung führen, kann sich der Muskeltonus ebenfalls verändern. Eine sekundäre Ursache sind Lippen-Kiefer-Gaumen-Spalten.
Wichtige Bestandteile der myofunktionellen Therapie sind das Ändern des Lutschverhaltens und die Ausbalancierung der Mund- und Gesichtsmuskulatur durch motorische Übungen.