Ein direkter Zusammenhang zwischen rezidivierender Mittelohrentzündung und Stottern ist nicht festzustellen. Häufig auftretende Mittelohrentzündung im Alter der Sprachentwicklung, also etwa bis sechs Jahre, kann zu Störungen beim Verständnis unbetonter Silben, Endungen und Vorsilben sowie zur Störung der Differenzierungsfähigkeit einzelner Laute oder Lautgruppen führen. Man spricht dann von einer Sprachentwicklungsstörung, die einer logopädischen Behandlung bedarf.

Im Alter von drei bis vier Jahren kommt es häufig zur einer Stottersymptomatik. Diese tritt aufgrund entwicklungstypischer Faktoren auf. Oft ist der Wortschatz weiter ausgebildet als die Fähigkeit des Ausdrucks oder umgekehrt. Dieses sogenannte Entwicklungsstottern beginnt meist mäßig, erreicht dann einen starken Stotterhöhepunkt und lässt schließlich wieder nach. Dieser Vorgang geschieht normalerweise innerhalb einiger Monate. Das unterscheidet auch das Entwicklungs- vom chronischen, also echten, Stottern. Beide Störungsbilder sind unabhängig voneinander zu betrachten, können aber gleichzeitig auftreten.